Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Zukunft der europäischen Bürger in den Händen der Bürger selbst liegt, und sie zu befähigen, die Verantwortung für das europäische Projekt zu übernehmen. Die Vision einer Europäischen Republik mit ihrem wesentlichen Grundsatz der politischen Gleichheit für alle europäischen Bürger verfolgt das Ziel, gemeinsame Werte unter den europäischen Bürgern zu stärken, um der nationalen Segregation und einem zunehmend "identitären" Diskurs in Europa entgegenzuwirken.
In diesem Sinne geht es darum, das europäische Mantra der "Einheit in der Vielfalt" zu untermauern und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die normative Einheit in Europa trotz - oder besser gesagt auf der Grundlage - der kulturellen/regionalen Vielfalt über nationale Grenzen hinweg erreicht werden kann. Unser zentraler Anspruch ist, dass Bürger, die sich gemeinsam an einem politischen Projekt beteiligen, vor dem Gesetz gleich sein müssen. Die Bürger müssen bei der Abstimmung, bei den Steuern und beim sozialen Zugang gleich sein, wenn wir gemeinsam eine politische Einheit in Europa aufbauen wollen.
Wir wollen ein neues Europa ohne Nationen, ohne Grenzen - ein bürgerorientiertes, dezentrales Europa.
Die Idee des Gemeinwohls - die res publica - dient als Leitprinzip unserer zukünftigen europäischen Ordnung, einer europäischen Republik. Die Idee dieser längst überfälligen Republik ist der Baustein unseres künstlerisch-politischen Europäischen Balkonprojekts.
Konzeption: Ulrike Guérot, Robert Menasse, Milo Rau